6 | Energieausweis lesen & verstehen.
Der Energieausweis, das unbekannte Wesen. Er ist in aller Munde und ein absolutes Must-Have- aber wieso eigentlich?1 Wir verraten dir, welche wertvollen Infos über dein Haus & deine Heizung hier drin stehen. Nach diesem Crash-Kurs weißt du Bescheid.
02.09.2023 26 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode unseres HausWissen Podcasts dreht sich alles um das wichtige Thema Energieausweis. Kennst du die Bedeutung der verschiedenen Werte? Wir decken Missverständnisse auf und zeigen dir, wie du diesen Ausweis nicht nur lesen, sondern vor allem verstehen kannst.
Erfahre, wie du den zukünftigen Energieverbrauch deiner Immobilie abschätzen kannst, um mögliche Kosten besser im Blick zu haben. Wir erzählen dir von einem Fall, in dem ein Makler den Energieausweis vorenthalten hat – rechtlich brisant!
Außerdem geht es um diese Fragen:
- Warum ist der Energieausweis beim Immobilienkauf so wichtig?
- Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es für Makler in Bezug auf den Energieausweis?
- Was sagt der Energieausweis über die Nachhaltigkeit der Heizung aus?
- Bedarfsausweis vs. Verbrauchsausweis: Welcher ist für mich geeignet?
- Wie zuverlässig sind die Sanierungs-Empfehlungen im Energieausweis?
Bist du bereit? Hervorragend. Los geht’s. Denn Hauswissen ist Macht.
Wir wünschen dir viel Spaß mit dieser Folge!
Rieke & Pascal,
Dein Team vom HausWissen Podcast
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Moderation: Rieke Buning (Maklerin, Wertermittlerin)
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Transkript
Ja, moin, Rieke. Und heute kommt ein Thema. Das ist ein wichtiges Thema.
Und das ist ein Thema, wo es so viele Missverständnisse gibt.
Das ist das Thema Energieausweis.
Und zwar lernt ihr heute, wie ihr den Energieausweis lesen und vor allen Dingen verstehen könnt.
Okay, dann lass uns mal vielleicht damit starten. Was für Infos kriege ich denn da? Was sagt mir das?
Ja, und da wollte ich einmal kurz reingrätschen. Ich habe da auch einen Pfeil zu.
Ja, du grätschst auch mal rein.
Genau, ich hatte da einen Pfeil zu Und das war ganz interessant, weil das war ein Pärchen, was ich auch schon zwei,
dreimal begleitet habe, bei einer Begutachtung eines Gebäudes, einer Kaufberatung.
Und wir hatten bei der letzten Begutachtung einen Fall, dass der Makler gar keinen
Energieausweis hatte und ihn auch nicht bereitstellen wollte.
Oh, das ist ja tatsächlich auch rechtlich eine schwierige Sache.
Genau, das ist rechtlich eine schwierige Sache. Warum? Weil gesetzlich ist es so verankert, dass der Makler den Energieausweis vor der
ersten Besichtigung schon zur Verfügung stellen muss.
Warum? Weil der Kunde natürlich gerne vorweg schon mal sich ein Bild machen kann vom energetischen Zustand des Gebäudes.
Ist ja ein wichtiger Faktor.
Genau, sehr wichtiger Faktor. Es hat dann tatsächlich im Ergebnis dazu geführt, dass der Käufer vom Kauf zurückgetreten ist.
Es wurde ihm natürlich auch vorher was anderes suggeriert, als es dann am Ende war.
Und das war schon sehr, schon fast ein bisschen kriminell.
Punkt. Punkt. Vielleicht können wir da noch mal einsteigen, warum ist das gesetzlich vorgeschrieben?
Welche Infos liefert das denn dem Käufer, also jetzt mal im Zweifelsfall, sagen wir mal euch, welche Infos liefert denn dieser Energieausweis?
Die Infos sind ganz einfach, das sind die zukünftigen Energiekosten, die zu tragen sind.
Und natürlich kann ich auch dann auf einer der Seiten die Sanierungsempfehlungen mir anschauen und ableiten, was gegebenenfalls für mich an Kosten noch auf mich zukommt. Was noch zu tun ist.
Okay, also das ist es, was es euch bringt, was habe ich zukünftig für Energiekosten zu erwarten und welche Sanierungen leiten sich jetzt vielleicht aus diesem Energieausweis ab?
Vielleicht kannst du mal sagen, was ist so ein Energieausweis eigentlich, was liefert der denn eigentlich?
Also der Energieausweis liefert natürlich in erster Linie erstmal den Energieverbrauch des Gebäudes und auch den, was wir später noch erklären werden, den Primärenergieverbrauch dieses Gebäudes.
Und er liefert mir sozusagen unter Umständen auch monatliche oder jährliche Kosten,
die der Verkäufer vorher in dem Gebäude hatte.
Verbrauchswerte.
Okay, also vielleicht nochmal, bevor wir jetzt ins Detail gehen,
Nochmal so ganz generell, wozu dient so ein Energieausweis?
Im Grunde genommen ist es eine Vergleichbarkeit, also ich kann Gebäude miteinander vergleichen, weil die Voraussetzungen alle gleich sind für jedes Gebäude.
Das heißt, gucke ich mir zehn Häuser an, dann kann ich das mit dem Energieausweis sehr gut vergleichen, weil ich immer die gleiche Grundlage habe.
Also wenn du jetzt einmal einen Wert hast von A, einmal einen Wert von F und je niedriger im Alphabet, also je näher bei A, desto besser, weißt du einfach, okay, da ist viel zu tun oder du weißt, da ist wenig zu tun.
Genau.
Dann gehen wir vielleicht jetzt doch mal in die Details.
Okay, wir haben jetzt hier einen ganzen Stapel Papier liegen.
Wie viele Seiten hat so ein Energieausweis? Fünf Seiten.
Übrigens, wenn du dir das gerne angucken möchtest, kannst du dir den bei Instagram ansehen.
Alle Bilder, wenn es mal irgendwann welche gibt, wo es Sinn macht, heute macht es Extremsinn,
kannst du dir gerne bei Insta auf unserem Account angucken.
Hinter der jeweiligen Folge ist das versteckt, sodass du hier jetzt mit uns einmal durchgehen kannst.
So, wir starten am Anfang auf Seite 1. Was habe ich da so?
Das ist so der grobe Überblick. Wir haben zwei ganz wichtige Sachen, die wir hier rausziehen können.
Das eine ist, ich sehe die Gültigkeit. Ganz oben links steht gültig bis.
Hier ist es der 18.07.2032.
Und dann weiß ich, zehn Jahre Gültigkeit haben die. Ah, der ist zehn Jahre gültig, so ein Energieausweis.
Der ist zehn Jahre gültig, genau.
Und zum anderen sehe ich hier eine Registriernummer, die sagt mir aus,
okay, das ist jetzt ein ordentliches Dokument, das wurde genau so gemacht, wie es gemacht werden soll.
Das war ein Energieberater.
Das sind so zwei Sachen. Und das dritte wäre dann,
den wesentlichen Energieträger draus lesen aus dem Heizungsbereich, aus dem
Warmwasserbereich. Hier ist es tatsächlich Erdgas.
Okay, ansonsten habe ich noch ein paar Angaben. Da kann ich vielleicht auch noch
mal prüfen, wenn ich ein Haus kaufe, ist das der richtige Energieausweis, ist das
die Adresse und die Hausnummer, die zu meinem Haus passt. Und was man hier auch
noch mal sieht in diesem zweiten Kästchen da unter, das ist ja alles so
orange umrandet. Da kann man auch tatsächlich nochmal genau gucken, ist das jetzt ein Bedarfsausweis
oder ist das ein Verbrauchsausweis? Lass uns das nochmal eben auftröseln. Also sag mal eben nochmal
kurz, wann brauche ich einen Bedarfsausweis und wann brauche ich einen Verbrauchsausweis?
Ein Bedarfsausweis, genau. Viel einfacher ist es vielleicht, wenn ich sage, den Bedarfsausweis
brauche ich, wenn ich ein unsaniertes Haus vor 1977 habe. Punkt. Wenn das Haus im Zwischenzeitraum
mal saniert worden ist und einen gewissen Standard hat, dann kann das auch ganz normal
ein Verbrauchsausweis bekommen. Alle anderen Häuser können mit Verbrauchsausweis.
Da gibt es dann auch noch mal genau Stichtage, aber das sei jetzt einfach mal hier so kurz erwähnt.
Was ist denn der Unterschied zwischen einem Bedarfsausweis und zwischen einem Verbrauchsausweis?
Stimmt, das interessiert natürlich unsere Hörer auch. Ja, ein ganz gewaltiger. Zum einen ist der
Preis, der ist beim Bedarfsausweis wesentlich höher. Da liegt es so zwischen, ich würde sagen,
zwischen 500 und 800 Euro, vielleicht auch manchmal ein bisschen mehr, je nach Bedarf.
Art des Gebäudes, wie groß, weil der Energieberater tatsächlich alles berechnen muss.
Das heißt, er berechnet den Wanddurchgang durch die Wand, durch das Fenster, durch das Dach, durch den Keller.
Und das dauert natürlich. Er berechnet den Bedarf, den Bedarf.
Den Energiebedarf, genau.
Das ist wesentlich teurer, während es bei einem Energieverbrauchsausweis so ist,
dass ich mir die letzten drei Jahre anschaue, wie der Verbrauch dort abgerechnet worden ist.
Also Stadtwerkerechnung, Energieversorgerrechnung.
Genau, genau. Und da gucke ich mir das an. Und deswegen ist der dort günstiger.
Der liegt dann im Schnitt, ich würde sagen, zwischen 100 und 200 Euro grob.
Ganz grob. Kann auch ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger sein.
Auch natürlich, wie groß das Gebäude ist und wie viel man dort wegrechnen muss oder anrechnen muss.
Okay, also MEG-Energieausweis. Ja, genau. Die sind dann günstiger.
Gibt es das auch schon? Das gibt es auch schon, ja. Okay, lassen wir mal dahingestellt.
Das heißt, aber die kennen doch mein Haus gar nicht oder kommen die, reisen die auch dann an tatsächlich?
Nein, beim Verbraucherspeis wird es tatsächlich eher meist so gemacht, dass man die Verbräuche sich anschaut,
sich dann auch nochmal Unterlagen vom Haus schicken lässt und dann das auch natürlich auf Plausibilität prüft.
Also auch das muss der Energieberater sicherstellen, weil er ist nachher in der Verantwortung, er hat die ganze Last sozusagen.
Er steht dafür gerade. Deswegen aus meiner Sicht immer Plausibilität mit geprüft.
Ob das immer gemacht wird, kann ich nicht sagen.
A. Gut, wir gehen jetzt heute mal auf den Verbrauchsausweis genauer ein,
weil der euch wahrscheinlich eher in die Hände fallen wird.
Ist meistens auch schon Teil von einem Exposé, wenn man sich für ein Haus interessiert.
Wie sieht es jetzt weiter aus? Wir gehen mal auf die zweite Seite.
B. Auf die dritte Seite. A. Dritte Seite. Warum gehen wir nicht auf die zweite Seite?
B. Weil die ist für den Bedarfsausweis vorgesehen. Und die ist quasi dann leer, wenn man sie nicht braucht, ist sie einfach leer, da steht
nichts drauf, brauchst du auch gar nicht beachten, einfach überblättern, geht direkt auf Seite 3.
Was wichtig ist, vielleicht nochmal zu wissen, egal ob du einen Verbrauchs- oder einen Bedarfsausweis
hast, der sieht erstmal gleich aus, nur entweder die Seite 2 ist spannend oder, wie für uns
jetzt heute, die Seite 3.
So, da wird es jetzt auch bunt, da wird es jetzt auch bunt und wir gucken uns jetzt mal
dieses erste Kästchen an, was sind dieses orange umrandete Energieverbrauch?
Da habe ich jetzt ein paar Werte. Was sagt mir das? Ich habe jetzt hier starten wir mal mit dem Endenergieverbrauch.
Was sagt dieser Wert aus?
Genau. Erst mal sieht man ja eine grüne Fläche, die dann gelb wird und irgendwann ins rote abdriftet.
Das heißt, ich weiß schon mal, ganz links ist gut.
Ganz rechts ist nicht gut. Und hier sind es jetzt 100. Steht das bei 100?
Also wir werden euch den hier ja hochladen und ihr seht da einen Wert von 8, aber wir
gehen jetzt zum Beispiel, damit es einfacher zu rechnen ist, gehen wir jetzt mal von einem
Wert von 100 aus. Wir gehen mal davon aus, da würde 100 stehen.
Genau, das ist auch der Normalstand eines Standardgebäudes und sozusagen sogar noch
besser energetisch vernünftig saniert, sag ich mal.
Und jetzt kann ich also sehen, ich sehe ja oben dann dieses dunkel ausgefüllte Feld
und daneben steht Kilowattstunden, das ist die Masernheit, und in Klammern steht Quadratmeter mal Jahr.
So. Und das heißt jetzt, als Beispiel könnte ich auch einen Standard nehmen.
Ich habe jetzt diese 100 und ich weiß, das Haus hat 120 Quadratmeter.
Dann rechne ich einfach mal diese 100 mal die Quadratmeter und dann bin ich bei 12.000.
Also 100 mal 120 sind 12.000.
Genau, das heißt, das sind 12.000 Kilowattstunden pro Jahr.
Okay, dann haben wir den nächsten Wert, dann haben wir den Primärenergieverbrauch.
Und auch da nochmal, was sagt denn der Primärenergieverbrauch aus?
Der berücksichtigt den Werdegang der Energie.
Das heißt, bevor ich das Öl oder das Gas bei mir zu Hause verbrauche,
hat das ja schon einen gewissen Werdegang davor gehabt.
Das heißt, es muss gefördert werden.
In Saudi-Arabien, meinetwegen das Öl, das wird nach oben gefördert,
Verbrauchenergie wird verladen auf Schiffe, wird übers ganze Meer gefahren, wird hier,
angelandet, kommt auf dem LKW und dann zum Meer nach Hause. Und das, der Bereich der Energie sozusagen, wird damit obendrauf gepackt.
Und das ist dann dieser Primärenergieverbrauch, der berücksichtigt dann noch diesen ganzen
Werdegang, bevor ich das brauche.
Das heißt, die ganze Energie, die verbraucht wird, um mir diesen einen Liter Öl oder wieviel
es dann sind, ist ja egal, aber um mir dieses Öl bereitzustellen, wird hiermit berücksichtigt.
Deswegen ist der Wert bei Öl und Gas auch immer schlechter oder höher.
Und das spielt jetzt zusammen. Das ist ein Wert, das ist der Primärenergiefaktor.
Den findet ihr in der Tabelle da drunter.
Der ist so diese 1, 2, 3, 4. Spalte. Und wir haben jetzt hier den Energieträger Erdgas in unserem Beispiel.
Und der hat den Primärenergiefaktor 1,1. Und wie hängt das jetzt zusammen?
Ich habe ja auch andere Möglichkeiten als Erdgas. Genau. Wie wirkt sich das aus?
Genau, es gibt im Prinzip unterschiedliche Verteilungen.
Das heißt, Erdgas und Öl wird gleich gesetzt. Man sagt also, das hat ungefähr die gleichen Energiewert.
Das heißt, ich habe hier beide mit 1,1 festgesetzt. Also der Primärenergiefaktor bei beiden ist 1,1.
Genau. Habe ich jetzt eine Stromheizung, ist die noch schlechter?
Weil die, sag ich mal, das, was ich bei der Stromgewinnung verliere,
ist noch so hoch, dass der noch schlechter ist.
Der ist bei 1,8. Und wenn ich mir etwas Gutes tun möchte, dann sind das natürlich, sag ich mal, alle grünen Energien.
Dazu gehört ja auch Holz.
Da bin ich bei 0,2. Oh ja, das macht ja einen Unterschied. Natürlich wird auch immer reingerechnet.
Wenn ich jetzt noch eine Solaranlage dazu habe, dann wird das natürlich auch mit reingerechnet.
Da will ich aber nicht weiter darauf eingehen. Das ist sehr kompliziert.
Das ist dann dein Job am Ende. Aber ich weiß, habe ich Öl oder Gas, wird der Wert unten etwas schlechter.
Habe ich Holz, wird der O unten etwas besser, weil der Wert oben.
Wenn wir jetzt von 100 ausgehen, nehmen wir mal 0,2, ist natürlich viel besser,
als wenn ich das mal 1,1.
Okay, das heißt, wir haben jetzt die ganz wesentlichen Werte, die dir gleich noch,
da gehen wir gleich noch mal genau drauf ein, was du jetzt mit diesen Werten anfangen kannst,
was du daraus ablesen kannst. Wir haben jetzt den Endenergieverbrauch,
Wir haben den Primärenergieverbrauch und, ganz wichtig, den Primärenergiefaktor.
Und wir gucken jetzt mal konkret, was kannst du jetzt damit anfangen.
Wir haben jetzt, wenn wir nochmal den Endenergieverbrauch uns angucken, mit dieser Einheit hinterher,
Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr.
Da kannst du jetzt genau gucken, was für einen Energieverbrauch hast du jetzt laut dieses Wertes im Jahr.
Und dazu rechnest du diesen Wert, der hier in diesem grauen Feld steht, das ist jetzt 8.
Für unser Beispiel sind wir die ganze Zeit mit 100 durchgegangen, bleiben wir mal bei der 100.
Dann würdest du ja sagen, die 100 mal die Fläche vom Haus, 120 Quadratmeter bleiben wir dabei,
dann habe ich 12.000 Kilowattstunden im Jahr.
Genau. Und das ist ein ganz entscheidender Faktor, weil ich weiß genau,
12.000 Kilowattstunden ist im Schnitt dort verbraucht worden.
Okay. Aber heißt das jetzt, dass ich mich darauf verlassen kann?
Nein, nein, natürlich nicht, weil ich weiß ja gar nicht, wie das Nutzungsverhalten
der Voreigentümer oder Vormieter war.
Es gibt Leute, die lüften ganz viel und sind eher so die kalten Typen.
Oder es gibt Leute, die ballern die Heizung hoch auf 5 die ganze Zeit.
Es gibt auch ganz viele Fälle, wo es tatsächlich auch bei älteren Leuten,
die dann nur noch zwei, drei Räume heizen und der Rest einfach kalt bleibt.
Und damit haben die natürlich einen ganz anderen Verbrauch, als wenn es eine Familie mit drei Kindern reinkommt, wo richtig Platzplatz.
Wo jeder Raum einfach warm ist, sein Muss auch einfach.
Und wenn ich jetzt diesen Wert habe von 12.000 Kilowattstunden pro Jahr,
kann ich ja auch schon mal in etwa abschätzen, was kostet mich das denn dann?
Also natürlich, das ist jetzt so ein Pi mal Daumen Wert, aber ich weiß einfach schon mal etwa, wo liege ich?
Genau, ich als Energieberater, wenn ich damit durchgehe, dann rechne ich einfach im Kopf eben diesen Wert, diese 12.000, durch 10.
Und dann habe ich ungefähr so Kubikmeter Gas oder Liter Öl. Und wenn ich weiß, wie der Kubikmeter Gas...
Wir bräuchten so eine Probe. Geheimtipp. Achtung, Achtung, Auffassen. Geilem Tipp.
Genau, und wenn ich weiß, wie der Kubikmeter Gas, wie viel der kostet,
dann kann ich das sogar schon berechnen im Kopf.
Also wenn ich jetzt weiß, okay, ich habe 12.000 und dann weiß ich im Moment, kostet das irgendwie ein Euro,
dann, und ich bin bei 1.200, wenn ich das durch 10 gerechnet habe,
dann weiß ich ungefähr, okay, ich habe jetzt 1.200 Euro im Jahr,
rechne das kurz im Kopf durch, durch 12, dann habe ich die Monatskosten.
Plus natürlich so, was man an Standardkosten noch mit dazu bekommt.
Aber das ist doch schon mal ein ganz guter Anhaltspunkt. Dann geht es weiter.
Dann kann ich anhand von diesem Primärenergiefaktor auch noch mal was ganz Interessantes mir erschließen.
Genau, genau. Wie nachhaltig ist meine Heizung?
Was ja durchaus zu jetziger Zeit auch Sinn macht. Das heißt, habe ich eine Gas-Öl-Heizung, weiß ich ja auch, dass ich irgendwann
umsteigen muss, aber habe ich vielleicht eine Wärmepumpe, dann ist der Faktor für
mich auch gleich mal ausstattgebend.
Okay, das ist schon eine relativ grüne Energie. Das heißt, wenn ich jetzt mal das ganz konkret mache, das liebe ich ja am meisten, wenn ich
jetzt sage, ich gucke mir nochmal den Endenergieverbrauch an und das wäre jetzt, sagen wir hier ein
Beispiel, steht jetzt da tatsächlich dann 100 und ich rechne das mal den Primärenergiefaktor
von 1,1, dann hätte ich unten die 110.
Das heißt, je höher...
Oder ja, doch je höher der untere Wert ist im Gegensatz zum oberen,
desto weniger nachhaltig und je niedriger der Wert ist im Gegensatz zu oben, desto nachhaltiger.
Genau, da habe ich nämlich gerade auch einen super Fall.
Ja, ein super Fall. Und zwar war es vor einer Zeit in einem Gebäude,
der das war irgendwo im Bereich der Lüneburger Heide.
Und es war interessant, weil das Haus selbst war sehr, Ich sag mal, ein großer, umbauter Bereich und das Haus war im Wald und war nicht so
im top-energetischen Zustand, aber, und das war der ganz entscheidende Faktor, die haben
tatsächlich ihr eigenes Holz auf dem Hof, für die nächsten 50 Jahre sicher, Bäume ohne Ende.
Und das Witzige dabei ist, nebenan war jemand, der eine Holztrocknung hatte, d.h. die können
Innerhalb von zwei Wochen oder was, können die die sägen ihren Baum ab, den sie selbst pflanzen natürlich dann wieder,
können den zum Nachbarn schicken, der trocknet das und ich habe sofort, der hat auch etliche Garagen voll mit Holz.
Alles voll, schon alles gespalten und fertig und so.
Die brauchen sich gar keine Gedanken machen, die haben einen super Faktor, die sind völlig autark.
Das ist der Idealfall. Sag mal, gibt es weniger als Primärenergiefaktor als 0,2?
Nee, ich glaube nicht. Also obwohl es bei denen so super optimal ist, bleiben sie bei 0,2.
Das hat auch im Moment eher wenig Auswirkungen, sozusagen, dieser untere Verbrauch oder primär den Verbrauch.
Es ist nur für einen, dass man selber weiß, ist es jetzt eine grüne oder keine grüne Energie.
Okay. Genau, aber das war auf jeden Fall mal super interessant, weil ich mir gedacht habe, die ganze Zeit bei der Begehung,
oh, was sage ich denn denn? Das ist ja hier Graut und Rüben.
Man muss ja mal gucken und das muss ja alles einheitlich auch mal gedämmt sein und so.
Und irgendwann sagt der, mach dir keine Sorgen. Wir haben hier einen riesen Wald von etlichen Hektaren.
Das ist alles gesichert. Mein Haus, mein Auto, mein Wald.
Klar kann man immer noch dämmen, aber natürlich ist dann...
Ja, genial. Ich habe es eben, glaube ich, auch ein bisschen zu kompliziert gemacht.
Ich kann natürlich auch einfach den Primärenergiefaktor mir angucken.
Und je niedriger der ist, desto nachhaltiger. Genau, genau, genau.
Okay, und dann lass uns nun noch mal auf diese Vergleichswerte gehen.
Du zeigst gerade mit dem Finger drauf.
Genau, genau. Das ist eigentlich für mich als Laien wichtig, wenn ich jetzt da drauf gucke.
Ich sehe jetzt oben meinetwegen die 100 und dann gucke ich mal, was bedeutet das denn für mich?
Und dann habe ich hier eine Liste, das ist das Vorletzte Kästchen, falls du gerade den Faden verloren hast.
Genau, das ist quasi das Gleiche, was ich oben auch sehe, also mit zwei Spalten.
Aber die obere wird angezeigt, weil das der Verbrauch ist.
Und dann sehe ich zum Beispiel, was bedeutet für mich dann so eine 225?
Da steht ein Familienhaus energetisch nicht wesentlich modernisiert.
Bei der 175 steht mehr Familienhaus energetisch nicht wesentlich modernisiert.
Also ich sehe schon, wo fängt das an?
Bei Durchschnitt ist so bei 150 Durchschnitt Wohngebäude Bestand sagt mir auch noch nichts aus.
Aber ich sehe bei 100 Einfamilienhaus energetisch gut modernisiert.
Das muss ich also in dem Rahmen sollte sich das am Ende auch das ist so ein Zielwert.
100 bis 120 sollte für Bedarfs oder für ein gebrauchtes Gebäude so der Zielwert sein. Erst mal.
Und das bedeutet natürlich auch, wenn ich ein Haus kaufen will und der Wert ist wesentlich schlechter. Muss ich wissen.
Es kommen noch Kosten auf den Tisch. Das heißt, je mehr ich mit meinen Pfeilen
oder mit dem oberen Pfeil eigentlich bei A bin, desto weniger ist für mich energetisch zu tun an Sanierungen.
Und je mehr ich Richtung H gehe, also Vollkatastrophe, desto schneller muss ich wahrscheinlich ran,
und desto umfangreicher werden sicher auch die Sanierungsmaßnahmen.
Genau. Und das führt dazu, wir haben ja im Moment gerade diese politische Diskussion über diese Worst-Performance-Buildings.
Wir sind gerade Frühjahr-Sommer 2023, wenn du das in ein paar Jahren hörst, lachst du vielleicht schon, lehnst dich zurück und sagst, ach, es ist so schön heute.
Um es kurz zu fassen, ich vermute mal, dass, wenn man über 200 ist, man dort auch von staatlicher Seite irgendwann Druck bekommt.
Da kriegt man von staatlicher Seite sofort den Vogel gezeigt.
Genau, da muss man dann also ran. Also muss man sowieso, weil ich will ja am Ende sparen.
Und das kann ich nur, wenn das nicht alles rausbläst, was ich innen drin reintue.
Das wäre schön. Okay, das heißt, ich habe jetzt auch noch so eine ungefähre Ahnung, was ich an Sanierungsempfehlungen oder an Sanierungen so vor mir habe.
Da wird es aber auch noch ein bisschen konkreter, wenn wir auf Seite 4 gehen.
Genau, da gibt es das Thema Empfehlungen zu kostengünstigen Modernisierungen.
Da ist es allerdings so, dass natürlich da nur ganz grob drauf geguckt wird.
Hier war es dann so, dass wir gesagt haben, okay, wir als Energieberater bei uns in unserem Büro,
wenn wir es nicht direkt einschätzen können, sagen wir halt, okay, ihr müsst einfach noch
mal eine Vor-Ort-Begehung mit uns machen, um das Thema noch mal konsequent durchgehen zu wollen.
Weil einfach nur reinzuschreiben, okay, ihr müsst jetzt hier eine Heizung haben von einem
bestimmten Typ oder er müsste irgendwas dämmen. Das hat für mich da keine Aussagekraft.
Deswegen habe ich geschrieben, für effiziente Maßnahmen muss eine Vor-Ort-Begehung erfolgen.
Aber da kann natürlich auch stehen, dass ein hydraulischer Abgleich gemacht werden soll
oder dass Fenster neu müssen.
Wenn ich jetzt da Empfehlungen habe, wie verlässlich sind die jetzt?
Weil du sagst ja jetzt gerade, du schreibst ja dann auch rein, das muss ich mir angucken.
Weil man muss ja jetzt auch mal, ich sage ja, was dahinter steht.
Wenn jetzt jemand so einen Energieausweis ausfertigt und dieser Energieausweis,
sagt das so, liegt zwischen 100 bis 200 Euro, dann kann ich mir an drei Fingern abzählen,
dass da nicht wahnsinnig viel Arbeit drin steckt.
Und halt auch, wenn ich nur den Verbrauch mir angucke, auch keine Info über das Haus, was tatsächlich da ist.
So. Und wenn ich jetzt dann aufgrund dieser Datenlage irgendwelche Empfehlungen bekomme,
dann wäre ich ja, also ich persönlich würde jetzt nicht sofort zum Handwerker gehen und mir ein Angebot holen.
Das ist der Hintergrund meiner Frage. Was empfiehlst du?
Auf jeden Fall muss der Energieberater vor Ort gewesen sein.
Und wenn er das nicht war, hat das gar keinen Nutzen.
Also ich muss das im Prinzip vorher planen. Das hatten wir schon mal, glaube ich, im Gespräch.
Also wir müssen das vorher planen.
Die Daten sind nur ein Anhalt, nur ein ganz grober Anhalt, der nichts aussagt über Ist es wirklich nötig oder nicht?
Okay, also es ist ein total großes Thema, total spannend.
Ihr werdet sicher von uns noch einige Folgen zum Thema Energie bekommen.
Da gibt es wahnsinnig viel zu erzählen. Ich kriege hier, ich kriege hier aus der Regie sozusagen vom Chef kriege ich noch.
Genau, ich habe einfach, ich habe einfach, ich habe noch mal raufgeguckt.
Bei uns steht das dann tatsächlich auch so drin.
Wir haben im Hinweis unter diesen Empfehlungs Ausschreibung haben wir drin stehen Modernisierung Empfehlungen für das Gebäude dienen.
Lediglich der Information.
Sie sind nur kurz gefasste Hinweise und kein Ersatz für eine Energieberatung.
Und das unterschreibe ich.
Vor- und Zunahmen. Ja, okay. Ja, ach so, ja stimmt. Weil du am Ende ja auch da gerade stehst als Energieberater.
Ja, genau. Und genau, Punkt.
Mhm, Punkt. Schon wieder ein Punkt gesagt. Schon wieder ein Punkt.
Ja. Das ist ein guter Punkt. Ja, das ist wirklich ein guter Punkt.
Ja, und du hattest ganz zu Beginn, als wir gesprochen haben, hattest du auch gesagt,
ah, da ist noch eine Seite, die ist gar nicht so unwichtig.
Genau, die Seite fünf, das sind nämlich die ganzen Erläuterungen. Da kann ich alles
nochmal nachlesen. Was ist ein Energiebedarf? Was ist ein Primärenergiebedarf? Was ist
Was ist eine energetische Qualität der Gebäudehülle?
Es ist alles nochmal gut gefasst reingeschrieben, sodass ich das wirklich auch alles verstehe.
Und ich glaube, dann sollte auch nichts mehr dagegen sprechen,
sich das in Ruhe anzugucken, den Energieausweis. Weil das ist für mich ein wichtiges Dokument für den Käufer.
Das macht ja auch Spaß, wenn man das versteht. Wenn einem das nicht nur irgendwie schöne bunte Farben
und irgendwelche kruden Zahlen, wo man gar nicht weiß, wie man diese ganzen Buchstaben aussprechen soll.
Das ist ja auch genial, wenn man da für sich auch wirklich eine Info rausziehen kann.
Also wir hoffen jetzt sehr, dass ihr hiermit richtig viel anfangen könnt.
Schreibt uns das doch gerne mal auch unter den Post bei Instagram.
Da freuen wir uns tierisch von euch zu lesen.
Wie ist es mit dem Energieausweis? Hast du den vorher schon mal genau angeguckt oder sagst du jetzt, ah cool, warte, den hole ich noch mal eben raus.
Schreibt uns das gerne und wir freuen uns auf euer Feedback.
Weil das war es schon wieder, würde ich sagen, oder? Ja, das war es schon wieder.
Und es war jetzt dieses Mal, glaube ich, auch ein bisschen länger.
Aber das ist halt ein sehr großes Thema und ich finde das auch ein wichtiges Thema gerade in der heutigen Zeit.
Deswegen, ja, alles super.
Ich freue mich. Genau, ich freue mich auch. Darf ich dann zur Verabschiedung übergehen? Genau, gerne.
Ja, dann geht's los. Hier, da ist sie schon.
Mal wegen 100 Kilowattstunden weiß ich, mein... Wir müssen noch eins vorher einhaken. Ich muss da noch mal gerade rein.
Ja, erzähl.
Ich war jetzt von den Seiten, da hab ich mich hinreißen lassen.